Jass- sowie Spielkarten. Ein wichtiges Stück Schweizer Volkskultur.
Ob Dame, Ober, König oder As, schön sind sie alle und verführerisch überdies. Jasskarten sind bei rund der halben Schweizer Bevölkerung beliebt.
Doch aufgepasst:
Die Karten verraten die Schweizer Wurzeln jedes Spielers, jeder Spielerin. Ein Tisch, vier Stühle und 36 Karten genügen in der Regel, um einen vergnüglichen Abend zu erleben.
Jassen bewegt die Gemüter, regt das Denken an und weckt den Ehrgeiz. Zuhause, im Restaurant, in einer Berghütte, im Militärdienst, auf einem Schiff oder in der Eisenbahn
werden Jassteppiche ausgerollt und Karten auf den Tisch geschmettert. Hieb- und stichfeste Regeln gibt es nicht. Es empfiehlt sich, die Gesetzmässigkeiten vor Spielbeginn zu
klären.
Es geht darum, sich nicht in die Karten schauen zu lassen, zu bieten oder zu wählen, Farbe zu bekennen, seine Karten offenzulegen, jemanden auszustechen und Trümpfe zur
rechten Zeit auszuspielen. Doch auch die klügsten Strategien garantieren keinen Sieg: Es macht Spass, gute Kartenkonstellationen in den Fingern zu haben, doch Übermut tut
selten gut, denn oft zeigt sich, dass sich das Blatt noch wenden kann. Man kann bessere oder schlechtere Karten haben, sich mit dem Jasspartner, falls man zu zweit spielt, gut
verstehen oder auch nicht.
Jassen ist zu 50 Prozent ein Glücksspiel. Ferner sind Konzentration, Geduld und ein gutes Gedächtnis wichtig. "Schachspieler jassen am besten", behaupten leidenschaftliche
Jasser, "sie haben den Weitblick und denken drei Züge voraus."
Jassen ermögliche überdies gute Gespräche. "So gesehen, dient das Jassen im doppelten Sinn des Wortes der Unterhaltung."